Suche
Close this search box.

Vermeidung von Schallemissionen

_DSC3906b
Gemeinsames Schleppflugzeug für den Segelflug in Freiburg

Die Akaflieg Freiburg betreibt seit über 40 Jahren Segelflug in Freiburg. Fast 25 Jahre wiederholte sich hier auch ein Wettbewerb von internationaler Bedeutung, die Freiburger Segelflugwoche. Teams aus den Nationalmannschaften angrenzender Länder flogen hier jedes Jahr einen der ersten Qualifikationswettbewerbe des jeweiligen Jahres. Gleichzeitig waren aber auch Nachwuchspiloten bis hin zu jugendlichen Teilnehmern zugelassen.

Dies gab dem Wettbewerb einen besonderen Flair, so ging zum Beispiel der Pokal nicht an den Sieger nach Punkten, sondern an den letzten Platz als Auszeichnung für den Mut gegen Europa-und Weltmeister angetreten zu sein.

Am Segelflug-Wettbewerb am Flugplatz Freiburg nahmen bis zu 70 Segelflugzeuge teil, die alle – der Chancengleichheit wegen – in angemessener Zeit in die Luft zu schleppen waren. Hierzu gab es bis zu acht Schleppflugzeuge, u.a. ausgeliehen von befreundeten Vereinen der Umgebung, die diese Aufgabe meisterten.

Die Wettbewerbsleitung hatte immer ein erhebliches Augenmerk darauf, die Schallemission über bewohntem Gebiet so gering wie möglich zu halten bei gleichzeitiger Einhaltung höchster Sicherheitskriterien. Hierzu wurden durch die Schlepperpiloten gemeinsam mit der Wettbewerbsleitung Flugrouten entwickelt, die einerseits Lärmarm, andererseits sicher in der Flugdurchführung waren. Diese Bemühungen wurden sowohl durch die Freiburger Flugleiter, als auch durch den französischen Kommandanten unterstützt. Denn der Freiburgen Flugplatz diente ja noch bis vor wenigen Jahren auch militärischen Hubschrauberpiloten als Ausbildungsbasis.

So führten die Schlepprouten zunächst über den unbewohnten Mooswald. Über der Mülldeponie Eichelbuck wurde dann in einem Vollkreis an Höhe gewonnen, so dass die Schlepper beim anschließenden Überflug der Stadt schon so hoch waren, dass am Boden weniger Schall ankam als bei einem Vogelgzwitscher.

Der Anschließende Sinkflug (Fliegerjargon "Abstieg") erfolgte dann mit gedrosselten Motoren und geringer Propellerdrehzahl, also nahezu Geräuschlos. Dieser Abstieg erfolgte dicht am Flugplatz über unbewohnten Bereichen oder über dem Industriegebiet.

Leider sind die Jahrzehntelang erprobten und immer wieder verbesserten Verfahren heute nicht (mehr) anwendbar. Grund hierfür sind die aus Pilotensicht völlig unsinnigen und luftrechtlich vermutlich unhaltbaren "Anweisungen" der zuständigen Stellen der Luftfahrtverwaltung.

Schlepperpiloten werden gezwungen erhebliche Umwege über der Stadtmitte in Kauf zu nehmen. Hierbei fallen aufgrund flugphysikalischer Gegebenheiten erheblich mehr Lärm und CO2 Emissionen an als notwendig.

Man könnte hier vermuten, dass mit diesen unsinnigen Maßnahmen die Bevölkerung gegen den Luftsport aufgebracht werden soll um politische Ziele zu erreichen.

Der Autor ist selbst Schlepperpilot und hat mehrere Tausend Segelflieger u.a. in gewerblich betriebenen Flugschulen in die Luft geschleppt. Er ist heute Berufspilot und Ausbilder für Berufspiloten.

Peter Kotysch

 

Allgemeine Maßnahmen für die Schallreduktion bei der Akaflieg Freiburg:

In der Vergangenheit die Akademische Fliegergruppe Freiburg erhebliche Anstrengungen zur Reduktion der Schallemissionen unternommen:

  1. Bereits in den 80er Jahren haben die Freiburger Segelflieger auf freiwilliger Basis das Serienmässig verbaute Schalldämpfersystem gegen eines der Firma Gomolzig ausgetauscht. Hierdurch konnte eine erhebliche Reduktion der Schallemissionen erzielt werden.
  2. Als ein neuer Propeller verfügbar und zugelassen war, wurde das Schleppflugzeug freiwillig auf einen 4-Blatt-Propeller der Fa. Hoffmann umgerüstet.
  3. Vor einigen Jahren haben wir – sobald dies luftrechtlich zulässig war – eine erweiterte Zulassung beantragt (STC), und das Flugzeug technisch so umgerüstet, dass modernere und umweltfreundliche Kraftstoffe verwendet werden können.

Ähnliche Beiträge

Wie genau im letzten Herbst (2023) die Idee entstand, unsere Vereins-LS4b mit den so genannten Neo-Winglets auszurüsten, ist kaum noch nachzuvollziehen: Geschuldet war es auf jeden Fall dem Wunsch, die Sexyness unseres vor allem bei Flugschülern beleibten Einsitzers weiter zu erhöhen...
Elf Schülerinnen und Schüler des Friedrich-Gymnasiums verbrachten zwei Tage auf dem Freiburger Flugplatz und hoben sogar ab – mit dem Segelflieger.
Die Akaflieg Freiburg freut sich, bekannt zu geben, dass die von unseren Mitgliedern Stefan Kebekus und Simon Schneider, der bei der Anpassung für iOS half, als Akaflieg-Projekt entwickelte Flugnavigations-App "Enroute Flight Navigation" kürzlich mit einem angesehenen Preis für innovative Luftsportentwicklungen ausgezeichnet wurde.
Sommer, Sonne, fliegen und zelten – so stellten wir uns unseren Sommerurlaub ab Ende Juli bis Anfang August vor. Je näher der Urlaub rückte, desto eher schien uns der Siebenschläfer unbeständiges Wetter für die kommenden Wochen zu bescheren. Wir wollten mit Zelt und Piperle...
Mit großem Einsatz der Mitglieder der Akaflieg Freiburg wurden am Wochenende, 17. - 18. Jni 2023 am Flugplatz Freiburg die Tage der offenen Hangartore veranstaltet. Die Luftsportvereine, Flugschulen, Organisationen und Unternehmen am Flugplatz Freiburg öffneten ihre Hallentore und...
Es ist schon 20 Jahre her, doch diese segelfliegerische Leistung, ist bis heute so einzigartig, dass das Nordic Gliding Magazine einen Artikel über diesen außergewöhnlichen Flug veröffentlicht. Ein Nutzer in den in den Sozialen Medien fasst den in norwegischer Sprache verfassten Artikel wie folgt zusammen...