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Fliegen wie Gott in Frankreich

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La Motte du Caire

650 km südlich von Freiburg, etwa  120 km nördlich von Aix-en-Provence befindet sich eine tolle Thermik Fabrik. Der „Club de Vol a Voile de“ (Segelfug Club von) La Motte du Caire (Auf Google(R) Maps zeigen) war schon öfters ein beliebtes Ausflugsziel der Akaflieg, aber dieses Mal schien keiner Zeit zu haben, – so fuhr ich alleine hin.

Aufgrund meiner mangelnden Franzözischkenntnisse ist es schon toll dort einen Flugplatz zu finden, wo neben Franzözisch auch Deutsch und Englisch gesprochen wird. Vom 5. August bis 25. August sollte ich mit Engländern, Franzosen, Deutschen, Holländern und Belgiern gemeinsam fliegen. Wie immer muss sich jeder Pilot einem Überprüfungstart unterziehen, Sicherheit wird in La Motte du Caire GROSS geschrieben. Die Ratschäge und Briefings, die ich während meiner Zeit dort erhielt, weiß ich sehr wohl zu schätzen, – schließlich ist Fliegen ein Sicherheits-Thema!

Der zuständige Chefpilot Christian Schneeberger führte mich fachkundig und umfassend in das Segelfluggebiet um La Motte und die dortigen Charakteristika ein. Nach der kompetenten und sehr guten Einführung traute ich mich dann auch recht schnell zum sogenannten Parcour (Auf Google(R) Maps zeigen) hinzu fliegen. Es ist an sich nicht weiter schwierig, aber man muss sich doch erstmal überwinden, da man am Parcour Thermik finden muss, – ein Weg zurück ohne Thermik gibt es nicht, dafür ist der Parcour mit ca. 30 km Entfernung doch zu weit entfernt. Das lokale Brise System mit den sich einstellenden Windverhältnissen ist aber sehr zuverlässig und natürlich brüllt hier die Thermik. Eine Wolkenbasis von 4000 m war keine Seltenheit, so wurden mir fast täglich schöne und lange Flüge beschert.

Neben dem eigentlichen Fliegen ist man in La Motte du Caire aber auch sonst gut aufgehoben: Sisteron ist nicht weit, donnerstags trifft man sich gemeinsam zu Pizza in der lokalen Pizzeria unter fachkundiger Leitung von Maurice (Fluglehrer in La Motte) und am Freitag findet immer ein gemeinsames Grillen statt. Vor dem dortigen Clubheim werden dann Tische und Stühle aufgestellt und man trifft sich ab ca. 20:00 Uhr in lockerer Atmosphäre und bespricht die nächsten oder letzen Flüge. Ein ganz tolles Erlebnis!

Allerdings hatte ich nicht soviel zu erzählen, die meisten dortigen Piloten hatten einen Faktor 10 mehr Flugstunden als ich. Ich glaube, es gab nur ganz wenige Piloten (1 oder 2) mit weniger als 1000 Flugstunden. Wie dem auch sei, man hört zu, schaut sich die geflogenen Flugrouten an und versucht diese nachzufliegen, um mehr Kenntnisse über die lokalen Thermikbedingungen zu erarbeiten. Die meisten Piloten flogen über 5 Stunden an einem Stück. Das war mir aber doch zu viel, – so beschränkte ich mich darauf, Flüge zwischen 3 und 4 Stunden zu absolvieren, um auch für die Landung noch volle Konzentration zu haben. Wenn das Wetter abends schön klar war und die Brise richtig wehte, habe ich abends manchmal noch zusätzliche wünderschöne Flüge an den lokalen Berghängen unternommen, um mit Geiern oder auch Adlern gemeinsam zu kreisen.

Nach 3 Wochen und über 50 Stunden Höhensonne kam ich glücklich wieder an der Akaflieg Halle an, verstaute meinen Hänger, sah den Regen in Freiburg und dachte an La Motte du Caire, – ach schön war‘s.

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